Nach Routeburn, habe ich dann erst einmal ein etwas gemächlicheres Tempo eingeschlagen. Dafür war es auch wirklich an der Zeit. Denn man muss bedenken, dass ich von Queenstown bis zum Ende vom Routeburn Track nur 10 Tage gebraucht habe. Und in der Zeit ist dann auch wirklich viel passiert.
- Catlins
- Southland
- Fiordland
- Cruise auf dem Doubtful Sound
- 2 Great Walks (jeweils 3 Tage)
Bei so einem Tempo kommt dann auch eine Art Reisestress auf, die es einem schwer macht die Landschaft so zu genießen, wie sie es eigentlich verdient hätte. Daher habe ich dann in Wanaka – meinem Stopp nach Routeburn – einen Gang zurückgeschaltet und mir mal wieder etwas Zeit gelassen.
Zu dem Zeitpunkt gab es aber auch einige Leute, die es nicht so mit dem “Gang zurückschalten” hatten und mit Zeit lassen auch nicht. Denn zu der Zeit als ich hier war, gab es dann die Wanaka Challenge einen Iron Man. Da waren dann auch einige der Straßen gesperrt, überall waren Leute, es gab tausende Stände. Dabei sollte Wanaka eigentlich ein gemütliches Dörfchen sein…
Nach Wanaka bin ich vollkommen untypisch mit dem Bus gekommen. Den vom Routeburn Ende muss man auf jeden Fall einen Bus nehmen – der liegt einfach zu weit abseits um einen Hitcher zu versuchen. Damit bin ich nach Queenstown gekommen. Wenn ich aber von da weiter getrampt wäre, hätte ich noch ein paar saubere Klamotten + Schuhe mitnehmen müssen. Und das extra Gewicht wollte ich mir dann nicht antun.
Meine Sachen waren (bis auf mein Track-Gepäck) alle schon im Hostel, da der Markus das für mich mitgenommen und da abgegeben hatte. Das heißt ich konnte den restlichen Tag gemütlich chillen, relaxen und die übliche Aftertrackwäsche machen. Irgendwann ist mir das dann aber zu langweilig geworden. Der Backpacker und Tramper hockt ja nicht gerne im Hostel, sondern geht lieber raus in die Stadt, Natur oder whatever.
Also hab ich mir meine Jandals angezogen – von den Treckingschuhen hatte ich dann erstmal die Schnauze voll und bin ein bisschen am Lake Wanaka langspaziert.
Am nächsten Tag habe ich dann den Mt Roy Track gemacht. Mt Roy ist ein kleiner Berg in der Nähe von Wanaka und man braucht so 5 Stunden hoch und runter. Aber erstmal muss man 6 Kilometer dahingehen.
Das ganze war dann auch der Tag der Wanaka Challenge – am Tag davor war alles nur ein kleines Vor-Rennen gewesen. Vielleicht eine Half-Ironman oder so eine Verrücktheit. Als ich losgegangen bin, sind grad die ersten mit dem Schwimmteil fertiggeworden und haben mit dem Radfahren angekommen.
Der Weg nach oben führt dann erst einmal durch eine private Schafsweide. Daher darf man dann natürlich auch nicht alles dahin mitnehmen.
So sah das ganze dann von unten aus:
Es war auch wieder richtig heiß, was mit meiner Transpirationsaffinität wieder einmal bekannte Ergebnisse gebracht hat und mich dann wieder zum Shirtlosen Trampen bewegt hat.
Die Wanderung war dann mal wieder so richtig sweet as. Die Landschaft war cool, man hat eine geile Sicht auf den Lake Wanaka, auf Wanaka und alles ist grün.
Wie man sehen kann war da alles auch richtig schön grün. Genau so wie ich mir Neuseeland von zu Hause aus vorgestellt hatte.
Damit das ganze dann wie Neuseeland aus dem Bilderbuch ist, haben hier nur noch ein paar Schafe gefehlt.
Zum Glück ging ja der Eingang durch die Schafsweide (wir erinnern uns – No Firearms) und somit war dann hier alles da, was da sein muss….
Allerdings war das nun der vierte Tag in Folge, an dem ich eine nicht unerheblich Strecke zu Fuß zurückgelegt hatte. Das habe ich auf dem Weg nach unten dann auch schonn deutlich gespürt. Da habe ich dann die Leute die den direkteren und wesentlich angenehmeren Weg nehmen, doch sehr beneidet. Als ich dann endlich wieder unten war hatte ich auch nichts mehr zu trinken und war schon ein bisschen müde, weshalb ich dann die 6 Kilometer zurück ins Dorf nicht mehr gegangen, sondern gehitcht bin.
Danach bin ich dann noch zum Lake Wanaka um mich mal kurz zu erfrischen gegangen. Das Wasser war (wieder mal) arschkalt. Das ist wirklich seltsam hier unten. Die Sonne brennt, dank dem hohen UV-Anteil brennt sie gleich doppelt, überall ist es warm – nur habe ich hier noch keinen Fluss, See, Tümpel, Meer, whatever gesehen, das sich einigermaßen aufgewärmt hat. Nagut, die heißen Quellen muss ich da natürlich ausnehmen.
Am Abend gab es dann noch im Hostel eine BBQ und Bin Layer Party. BBQ ist klar was das ist und da das ganze noch free war, ist das gleich doppelt gut. Der Bin Layer teil war dann schon etwas interessanter. Jeder hat einen schwarzen Müllsack bekommen (auf Nachfrage auch mehrere, gelbe, weiße) und durfte sich daraus ein Kostüm basteln. Sonst gab es nichts vom BBQ. Das ganze ging dann von einer Krawatte aus Plastik, zu einem Standard Shirt (meine Wahl) bis zu den krassen Dingen: Zorro, ein Anzug und ein Pinguin (der hat sich im Laufe der Party aus einem einfachen Hoodie entwickelt.
Und hier mal Zorro, der Pinguin und unsere Hostelbesitzer…
Am nächsten Tag musste ich meine Füße dann aber wirklich mal ausruhen. Ich bin dann mit Martin, einem Argentinier (dem Zorro vom Vorabend) in das Wanaka Kino gegangen . Sherlock Holmes anschauen. Das haben wir jetzt weniger gemacht, weil wir den Film unbedingt anschauen wollten oder grad zu viel Geld hatten.
Das Kino ist eine der Attraktionen Wanakas. Es heißt Paradiso und hat Sofas statt den normalen Kinositzen (wer will kann auch in einem Auto sitzen – da hat das Wort Autokino mal eine andere Bedeutung). Man kann sich auch etwas zu essen bestellen und das wird dann in der Pause serviert. (Hier in Neuseeland ist es üblich, dass jeder Film in der Mitte eine kurze Unterbrechung hat)
Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich von einem Kino Fotos gemacht habe…
Ansonsten hab ich an dem Tag nicht viel gemacht. Vom Vortag war mein Rücken ordentlich angerötet bis durchgeröstet. Ich hatte mich zwar eingeschmiert, aber vielleicht hat mein Daypack das wieder abgerieben gehabt.
Das war dann auch schon das relaxte Wanaka.