Hi Leute,
Sorry dass es mal wieder so lange gedauert hat, aber erst hatte ich kein Internet, dann keine Lust, dann keine Zeit und dann war ich eine Woche abseits der Zivilisation. Als Entschädigung für die lange Wartezeit gibt es erst einmal ein Foto.
Natürlich ist in all den Tagen dann wieder eine ganze Menge passiert und das heißt wohl, dass ich auch wieder eine ganze Menge aufzuholen habe. Und da ich jetzt wieder Zeit, Lust und Internet habe, fange ich auch gleich einmal an.
Wir erinnern uns zurück – es war der 9. März und ich war in Taumaranui und wollte von dort aus die River Journey machen. Für einen Solo-traveller ist das aber nicht ganz so einfach, denn alleine darf man sich nicht auf den Weg machen. Man darf sich aber gerne anderen Gruppen anschließen.
Also habe ich das gemacht, was man in Neuseeland in solchen Momenten immer macht – ich bin in das iSite gegangen – denn hier wird einem ja alle Arbeit abgenommen. Und die haben dann auch sofort fleißig herumtelefoniert und auch gleich eine Firma gefunden, die einen Interessenten mit den gleichen Problemen und Absichten wie ich hatte.
Es hat sich dann auch ziemlich schnell herausgestellt, dass wir noch viel mehr gemeinsam hatten: Name, Telefonnummer – ich hatte bei der Firma schon eine Woche zuvor angerufen. Aber die nächste Firma hatte dann eine kleine Gruppe die am nächsten Tag für 3 Tage starten würde.
Und nachdem das auch genau meine Pläne waren, war alles sweet as und ich habe mich auch sofort dazu gebucht.
Es gab dann nur noch ein kleines Problem – laut dem iSite. Der Verleih war im 50km südlich gelegenen Raurimu gelegen und da fuhren an dem Tag auch keine Busse mehr hin. Aber ob ich wohl ein Problem haben würde zu hichhiken. Wieso sollte ich ?
Also – no worries. Ab an den Straßenrand – sogar ein State Highway und im Nu habe ich mich zu zwei anderen Reisenden ins Auto gequetscht. Das sah davor schon voll aus und ich kann mir immer noch nicht erklären wie ich mit meinen riesigen Taschen (auch das Essen für die nächsten Tage war dabei) noch dazu gepasst habe. Im Auto haben wir natürlich die zukünftige Amtssprache NZs – Deutsch gesprochen.
ich war dann auch nicht viel später in der Slalom Lodge – die zu meinem Kayakverleih gehört. Und als ob ich an dem Tag nicht schon genug Glück gehabt hätte, durfte ich dort für $ 5 mein Zelt aufschlagen – und obendrein gab es Free Coffee, Tea, Milk…
Tag 1 – 10. März
Es ging dann um 8 Uhr los. Das heißt es hätte um 8 losgehen sollen, aber der Cheffe hier war ein richtig entspannter Kiwi – “no worries”, “no hurry” und “just relax” waren seine Lieblingsworte.
Und ihm ist dann noch ein bisschen war dazwischen gekommen und somit hatte ich genug Zeit um zu verschlafen und meine Fässer zu packen. Da habe ich dann auch meine Gruppe kennen gelernt – zwei Reisende aus Frankreich. Aber die haben sich lieber auf Französisch unterhalten.
Um 10 hätten wir dann eigentlich ins Wasser gelassen werden sollen, aber dank der entspannten Art hier waren wir dann um 11.30 da (aber dafür hatten wir Morning Tea bekommen).
Ich hatte ein Kayak – meine Französinnen bekamen ein Kanadier (Kanu) – und bei diesen Booten ist nicht nur der Name unterschiedlich, sondern auch die Reisegeschwindigkeit. Mit dem Kayak war ich sofort an der Spitze und nach wenigen Minuten war ich auch außer Sichtweite (kein Wunder bei den ganzen kurven hier)
Damit wurde dann die Regelung nichts alleine buchen zu können, zwar ad absurdum geführt, aber – who cares?
Die Fahrt war dann auch alleine wunderschön. Vielleicht wurde es dadurch sogar noch besser, aber es ist auf jeden Fall ein klasse Erlebnis auf diesem riesigen Fluss inmitten von Wäldern und Schluchten zu paddeln.
Eine weitere schöne Sache ist, dass man auch auf so einer River Journey (beinahe) jederzeit eine kurze Pause für ein Mittagessen einlegen kann.
Damit einem auf der Fahrt dann nicht langweilg wird, gibt es auch noch ab und zu ein paar Stromschnellen (im Englischen Rapids genannt). Weil man zu paddeln hat was das Zeugs hält, wenn diese in der Nähe sind, was es dann etwas schwerer macht ein paar Fotos zu schießen.
Auch hier habe ich dann ein paar nicht ganz einheimische Tiere gestoßen – am Abend konnte ich am Rand ein paar Ziegen sehen.
Und dann wurde es auch schon ein bisschen später
Um 18.00 war ich dann an der Campsite – der John Coull Hut & Camp angekommen. Man hätte hier auch (ohne Aufpreis) in einer Hut schlafen können, aber inzwischen bevorzuge ich meine eigenen vier Wände (+ Boden).
Ich war dann nicht alleine (auch ohne den Rest meiner Reisegruppe) und am Abend waren wir dann insgesamt 11 Leute und eine Rangerin. Die hat dann auch festgestellt, dass sie die einzige an dem Camp war, die Englisch als Muttersprache hatte. Allerdings waren wir insgesamt 7 Deutsche…
Tag 2 – 11. März
Am nächsten Morgen bin ich – wie so oft auf Wanderungen, etwas später als die anderen aufgestanden. Um 8 Uhr bin ich aus meinem Zelt herausgekrabbelt. Das ist für mich eigentlich eine akzeptable Zeit und es hat mich dann auch sehr gewundert, dass über die Hälfte schon abgefahren war.
Ich hab mir dann noch viel Zeit gelassen und so war ich dann wieder völlig alleine auf dem Wasser unterwegs. So hat mich dann auch niemand gestört, als ich mir die Kleinigkeiten, wie z.B. ein paar kleinere Wasserfälle angeschaut habe.
Aber das Highlight des Tages war die “Bridge to Nowwhere”. Sie liegt zwar nicht direkt am Fluß, aber zu Fuß sind es etwa 20 Minuten. Und diese Brücke führt nicht nur ins Nirgendwo , sondern sie steht selbst bereits dort. Ihre Geschichte hängt angeblich mit einem der größten Fehlschläge der neuseeländischen Siedlungsgeschichte zusammen. Aber ich glaube, dass man einfach eine Touristenattraktion in den Park hier bauen wollte.
Die Brücke zieht dann auch entsprechend viele Besucher an und es gibt auch eine Menge Jetboats, die die Masse von Paddelfaulen zur Brücke hin und zum Glück auf wieder wegbringt. Als ich angekommen bin, waren sie auch mit diesem “besseren” Teil beschäftigt und ich hatte auch die Brücke für mich alleine.
Das war natürlich nicht die Brücke. Es ist die Bridge to the Bridge to Nowhere.
Wegen einem kleinen und komplizierten Zwischenfall am Tag zuvor (nein ich bin nicht gekentert) waren meine Schuhe vom Vortag noch durchnässt und so konnte ich nicht auf meine wirkliche Wanderkleidung zurückzugreifen.
Daher war bin ich dann einfach barfuß und nur mit Badehose bekleidet durch den Wald gegangen. Natürlich habe ich noch mein selbstgemachtes Knochenamulett getragen.
Dann ging es weiter und es bis auf ein bisschen Regen, gab es nichts besonderes. Natürlich war die Landschaft immer noch schön, aber das war ja fast zu erwarten. In der Campsite waren wir dann dieselbe Kombination wie am Vortag. Das ist natürlich kein Wunder, denn es gab auf dem Stück keine Rampen um Leute ins Wasser zu lassen oder sie wieder herauszuholen
Im Camp haben wir dann festgestellt, dass wir alle denselben Endpunkt haben würden (was kein Wunder ist, da es der übliche Punkt war), und dass all die Firmen um eine halbe Stunde versetzt die Leute auflesen. Und zum Glück hatte ich die Firma mit dem spätesten Pick Up erwischt – passt zu meinen Schlafgewohnheiten.
Und jetzt kommen wir noch zu einer der großenFragen, die man sich auf so einer River Journey stellen muss:
Wie schaffe ich es mein Zeug trocken zu halten – denn bei all den Stromschnellen, spritzt eine Menge Wasser ins Boot. Die Antwort sind Plastikfässer.
Aber da die auch unter Umständen etwas Nässe reinlassen, habe ich meine Sachen noch in Snap Locks = wiederverschließbare Plastikbeutel gesteckt. Das hat dann auch geholfen meine Sachen (einigermaßenn) in Ordnung zu halten.
Egal ob Taschentücher, Müsliriegel oder Sonnencreme (die kann auslaufen) – ich habe einfach alles in diese Tüten gepackt. Ich hatte mir ein 25er Pack gekauft – mit dem Gedanken, dass ích die niemals alle brauchen würde. Aber nachdem ich mein ganzes Zeug verpackt hatte, hatte ich tatsächlich alle Snaplocks aufgebraucht.
Tag 3 – … . März ( das wüsstet ihr wohl gerne :)
Am Morgen hatte ich eine Menge Zeit mir das Camp noch einmal genauer anzuschauen – denn solange es noch andere hier waren, war ich sicher noch nicht in Eile. Es gab nur leider nix besonderes.
Aber ich fand die Waschbecken ganz witzih – hier musste man das Wasser tatsächlich noch hochpumpen. Das hatte dann den Vorteil, dass es sauber war und ich mal wieder nichts zum Behandeln brauchte
Und hier die Campsite
Auch an diesem Tag gab es wieder ein “Highlight” – ein paar Höhlen. Die sollten auch “easy as” zu finden sein. Aber wenn man nicht wirklich zugehört hat, dann ist es nicht ganz so einfach. Ich wusste noch, dass es ca. 1000m hinter den zweiten Stromschnellen die einen sicherlich nass machen würden. Nachdem ich immer die Stromschnellen immer direkt genommen habe, bin ich so gut wie immer nass geworden, aber ich wusste was gemeint war.
Ich habe die Höhle nicht auf Anhieb gefunden, aber wenigstens habe ich davor eine kleine skurillität am Boden gefunden. Es waren ein paar Stalagmiten aus Schlamm.
Und hier gab es einen Blick zurück
Und da war dann auch noch die Höhle – es gab eigentlich 2 Höhlen. Die erste war voller Schlamm und man ist immer bis zu den Knien eingesunken (aber da war ich vorgewarnt gewesen). Die zweite war dann eine kleine Kletterpartie über ein paar Steine entfernt.
Da gab es dann noch einen Wasserfall und weil die Höhle geflutet war, konnte man sie leider nicht wirklich betreten.
Der Rest war dann wieder “easy as” und ich bin dann auch heil und pünktlich am Ende angekommen.
Damit war dann auch dieser Great Walk hinter mir und vielleicht bleibt das dann auch der einzige den ich hier auf der Nordinsel machen werde.
Wann der nächste Eintrag kommt, weiß ich leider noch nicht – aber ich werd mein bestes geben.
Cheers, Dave