Montag, 10. Mai 2010

Milford

Nach Queenstown stand dann Te Anau und der Milford Track auf dem Programm. Das heißt es ging ins Fiordland. Das fand ich dann richtig Klasse – denn das Fiordland ist mein absoluter Lieblingsort in Neuseeland.

Und genau wie in Queenstown hatte ich hier eine große Sache vor Augen. Einen Scenic Flight über den Milford Sound. Man kann ja vieles machen, den Milford Track, eine Cruise auf dem Sound, aber wir hatten uns sagen lassen, dass so ein Flug mit Abstand das Beste ist was man hier machen kann.

Die Parallelen zu Queenstown hören hier dann aber noch nicht auf. Das Wetter wollte dann auch hier nicht mitspielen und so mussten wir auf den Flug verzichten. Stattdessen haben wir dann eine Glowwormcavetour gemacht.

Die startet in Te Anau und nachdem man ca. eine Dreiviertelstunde von einem Schiff über den Lake Te Anau geschippert wird, kommt man an einer kleinen Hütte an. Und von dort gibt es dann eine geführte Tour zu den Glühwürmchen.

Am Anfang ist es da noch hell und man sieht nicht allzu viele Glühwürmchen. Es ist dann nur laut, weil unten ein kleines Bächlein ist, dass sich dann ab und zu in einen tosenden Wasserfall verwandelt. Und hier im Fiordland gibt es ja genug Regen um so einen Wasserfall zu versorgen.

Aber irgendwann kam man dann zu einem See und kleinen Boot und ab da wurde es dann stockfinster. Es gab nur die Abermillionen kleinen Punkte an der Decke und den Wänden. Das Licht hat zwar noch nicht ausgereicht um etwas zu sehen, aber man konnte sich vorstellen fast etwas zu sehen.

Am nächsten Tag (15. April – damit wir mal wieder ein Datum haben) ging es dann zum Milford Track. Das war schon seit Januar gebucht – und auch damals der erste verfügbare Termin gewesen. Wenn eine Wanderung den Ruf als eine der schönsten der Welt hat und nur 40 Personen am Tag zugelassen werden, dann entsteht halt ein gewisser Andrang.

Der Track liegt dann auch sehr abgelegen. Sowohl zum Anfangs- als auch zum Endpunkt kommt man nur per Boot und auf den 53 Kilometern dazwischen gibt es dann 3 DOC-Hütten, ein paar Hütten für die Guided Walkers und das war es dann auch schon.

Das Wetter hätte dann besser sein können. Nebel und kalt – aber wenn man hier wandert muss man schon froh sein wenn es nicht tagelang schüttet. Vor allem der Milford Track gehört nicht nur zu den “most scenic” sondern auch zu den “wettest” Wanderungen auf diesem Planeten.

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Den sintflutartigen Regen gab es dafür an den Tagen davor. Ein paar Tage später haben wir Erfahren, dass es in den letzten 20 Tagen 1,5 Meter geregnet hat. Und so hat sich dan eine Menge Wasser im See angesammelt. Der Wasserspiegel war dann so hoch dass der Landungssteg unter Wasser stand.

Daher hatte man dann schon am ersten Meter nasse und kalte Füße – das konnte dann nur noch besser werden.

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Aber dafür ging es dann trocken weiter. Die erste Tagesstrecke – ganze stolze 5km hatten wir dann auch schnell hinter uns – man kann nur eine ganz bestimmte Route buchen und da gehört der kurze Tag mit dazu.

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Also haben wir unser Zeug dann in der Hütte abgestellt, ein paar “gute” Betten reserviert und dann sind wir aus Langeweile und sportlichem Ehrgeiz noch einmal fast das ganze Stück zurückgegangen.

Back to NZ-5 In den Wetlands

Back to NZ-7Der South Island Robin

 Back to NZ-8 Ja so sieht das in regenreichen Gebieten aus…

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In der ersten Nacht war es dann wirklich kalt – ich habe zwar nicht wirklich gefroren, aber es gibt Gerüchte, dass es Personen gab, die auch in Schlafsäcken mit einer Komfortgrenze von -5°C gefroren haben.

Dafür haben wir dann am nächsten Morgen einen strahlend blauen Himmel gehabt.

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Das einzige Problem war, wenn man den ganzen Tag im Regenwald, der sich in einem Tal befindet, dann bekommt man von der Sonne nicht allzu viel mit.

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Aber immerhin gab es eine Quadratmeile in der es keinen Wald gab – das größte Stück auf das man hier im Tal stößt.

Einfach Traumhaft – oder ?

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Und hier haben wir den ersten von vielen Wasserfällen hier am Track

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Und dann ging es weiter zum Bus Stop. Ich habe nicht die geringste Ahnung wie jemand auf die verrückte Idee kommen konnte einen kleinen Shelter hier Bus Stop zu nennen, aber man hatte bestimmt seine Gründe…

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Und da war man dann auch schon wieder zurück in Wald in Schatten

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Das war dann schon einmal ein richtig toller Wandertag gewesen – und ich habe dann auch nachvollziehen können, dass es hier einen gewissen Hype gibt. Aber das richtige Highlight war dann angeblich Tag 3. Weil da geht es auf den MacKinnon Pass über diese Berge und, das soll dann der beste Part werden.

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Ich kann mir auch wirklich gut vorstellen, dass das dann wunderschön wird – aber wir hatten am nächsten Tag Wolken und Regen und die Aussicht war dann eher grau. Ab und zu konnte man dann zwar noch erahnen, was es da unten geben könnte, aber bei Sonnenschein wäre das um einiges schöner gewesen.

Auf der anderen Seite angekommen gab es dann einen Sidetrip zu den Sutherland-Fällen. Die sind 580 Meter hoch und zählen damit zu den größeren Exemplaren. Und bei dem Regen der in der Nacht und an dem Tag gefallen war, hatten sie dann gleich extra viel Wasser.

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 Sutherland Falls Die ganze Nässe kam fast ausschließlich vom Spürhnebel in 50-100 Metern Entfernung…

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Bei dem Sidetrip hatte der Regen schon nachgelassen und als wir dann in sicherer Entfernung zum Gipfel waren, wurde der Himmel dann auch wieder schön blau und die Sicht klar – super Timing…

Back to NZ-25 Back to NZ-24

Dafür hatten wir jetzt die Millionen Wasserfälle, die sich spontan am und auf dem Track bilden

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Und so blau war der Himmel dann als wir an der Hütte waren

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Am nächsten Tag ging es dann wieder bei – mehr oder weniger – gutem Wetter los. Was haben wir dem Wettergott angetan, damit er uns genau den MacKinnonpass versaut hat.

An dem Tag gab es dann (wie immer) eine Menge Wasserfälle zu sehen

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Und der MacKay Wasserfall

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Gleich neben dem gibt es eine kleine große Höhle. Man muss sich zwar wirklich klein machen um einmal reinzukommen, aber dann kann man problemlos aufstehen. Im Inneren ist es auch sehr geräumig – laut einem Hutwarden liegt der Rekord bei mehr als 20 Japanern oder 15 Europäern (solche Experimente sind natürlich nur bei großen geführten Touren möglich)

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Und auch jenseits der Wasserfälle hatten wir natürlich eine fantastische Landschaft

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Und irgendwann waren wir dann auch schon am Ende des Walks. Nach über 300km an Mehrtageswanderungen war das dann auch mein letzter Kilometer in Neuseeland. Wenn ich meine Wanderschuhe nicht schon vor Bali entsorgt hätte und hier auf Leihschuhe zurückgegriffen hätte, wäre das genau der richtige Zeitpunkt gewesen um sie an den Nagel zu hängen.

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Der Track endet dann am Milford Sound und man hat dann noch gar nicht so viel von ihm gesehen. Um da Abhilfe zu schaffen haben wir noch eine kleine Cruise über den Sound gemacht. Eigentlich handelt es sich ja um einen Fjord. Aber bei der Benennung waren die hier sowieso schlampig. Das Fiordland schreiben sie nicht mit “j” und es gibt hier auch einen “Copper Rock” der mit Sicherheit kein Kupfer enthält.

Das Beste ist aber über diese kleinen Fehler hinwegzusehen und die einfach die Landschaft zu genießen.

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Hier gab es dann natürlich auch den ein oder anderen Wasserfall. Das ist bei diesen Hängen und dem ganzen Regen ja auch nicht zu vermeiden.

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Das wars dann auch schon im großen und ganzen. Jetzt muss man nur noch sichergehen, dass wir uns nicht verlaufen haben und tatsächlich am Milford Sound angekommen sind. Die ganzen Boote und Touristen waren natürlich schon ein starkes Indiz, aber es gibt nur einen gültigen Beweis.

Back to NZ-39 Den Mitre Peak

Danach ging es wieder ganz unspektakulär mit dem Bus nach Te Anau zurück.

Cheers,

Dave

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